Eine besonders aggressive Form von Brustkrebs – das triple-negative Mammakarzinom – haben jetzt Forscher vom Leibniz-Institut für Alternsforschung – Fritz Lipmann-Institut e.V. (FLI) in Jena unter die Lupe genommen. In einer aktuellen Studie haben sie das Protein TRPS1 identifiziert. In dem triple-negativen Mammakarzinom kommt es vermehrt vor. In Versuchsreihen kam eindeutig heraus, dass bei einer Reduzierung von TRPS1 das Tumorwachstum sinkt und somit die Überlebenschancen steigen. Die Forscher sind davon überzeugt, dass dies ein guter Therapieansatz zur Behandlung dieser aggressiven Brustkrebsform ist. Da wichtige Rezeptoren als Angriffspunkte für Therapien fehlen, kann dieser Tumor bisher kaum behandelt werden; die Prognosen für den Erkrankungsverlauf sind schlecht.
Zum Hintergrund:
Die Hauptursachen von Krebs und vorzeitigem Altern sind Dysbalancen in der Gewebshomöostase. Das bedeutet, wenn das Verhältnis zwischen Zelltod und Zellteilung nicht ausgewogen ist, dann werden wir krank. Das sogenannte YAP-Protein (Yes-assoziiertes Protein) hat bei diesem gesamten Prozess eine Schlüsselrolle. Durch das Protein wird das Gewebewachstum und die Organgröße gesteuert. In einer aktuellen Studie wurde jetzt untersucht, wie die Aktivität des YAP-Proteins beim Brustkrebs gesteuert wird.
TRPS1 reguliert YAP-Aktivität
Die Studie zeigt, dass wenn TRPS1 in Tumoren einen erhöhten Wert hat, die Überlebenschancen der Patienten sinken. Interessant ist auch, dass es einen deutlichen Zusammenhang zwischen den beiden Proteinen gibt: Eine hohe Aktivität von TRPS1 führt zu weniger YAP-Aktivität.
TRPS1 überlistet Immunsystem
Die Forscher fanden ebenfalls heraus, dass dadurch weniger Immunzellen in den Tumoren vorhanden sind. TRPS1 überlistet quasi das Immunsystem und der Tumor entgeht somit der Immunabwehr. Wird TRSP1 herunterreguliert, dann wird das Immunsystem wieder aktiv, erkennt den Tumor und kann ihn bekämpfen.
Fazit: Brustkrebszellen brauchen ein bestimmtes Maß an YAP-Aktivität. Damit gezielt umzugehen und dieses Wissen einzusetzen hilft bei der Krebstherapie. Auch beim Alterungsprozess könnte TRPS1 eine wichtige Rolle spielen
Quelle: Fachzeitschrift Nature Communications